Der Nationalpark Jasmund

Mitteilungsblatt des Vereins der Freunde und Förderer des Nationalparkes Jasmund e.V.

Nr.4                                                   September 1993


Wandertag im Nationalpark

Von der Öffentlichkeitsarbeit wurde schon einiges berichtet. Eine der wichtigsten Aufgaben, die wir, Eva Bergmann und Anett Mohr (Praktikanten der Commerzbank), zu erledigen hatten, bestand darin, den Kontakt mit den Schulen zu knüpfen und zu vertiefen.

Jeder Schule wurde unter anderem das Angebot gemacht, mit ihren 4.Klassen einen Wandertag im Nationalpark durchzuführen, wir stießen auf weite Resonanz bei den Schulen, wobei die Unterstützung durch die Lehre sehr unterschiedlich war. Die Wegstrecke im Südosten des Nationalparkes und was wir mit den Schülern machen wollten, hatten Eva Bergmann und ich ausgekundschaftet. Unsere erste vierte Klasse war Generalprobe. Ob alles klappen würde?

Sicherlich waren wir viel aufgeregter als die Schüler, aber vor dem quirligen Geistern konnten wir es gut verbergen. Begonnen haben wir mit der Erläuterung der Naturkreisläufe im Wald. Die Kinder sollten uns Bäume nennen, die sie kannten. Die Buche, der Favorit der Stubnitz, wurde mit als erste genannt.

"Welche Früchte trägt die Buche?"

"Bucheckern" - aus allen Mündern zugleich.

"Ja, richtig. Und wie alt kann eine Buche werden ?"

Æ10, 50, 100, 200, 300, 1 000 Jahre."

"Ja. ihr habt alle ein bißchen Recht." und wir begannen über das Leben der Buche zu berichten.

"Woher weiß man, wie alt ein Baum ist?"

"An den Jahresringen!"

"Dann wollen wir mal sehen, wie alt die Bäume waren. deren Stämme dort drüben liegen!".

Die Meisten rannten los. um von "ihren" Baum das Alter zu erfahren. Daran anknüpfend, spielten wir das Spiel "Einen Baum bauen", wo jeder sich zum Teil eines Baumes verwandelte. Auch die letzten Zweifler spielten zum Schluß mit.

Danach liefen wir fröhlich zum Strand hinunter, wo die Steine und die See frohlockten. Eine Pause war nach dem vielen Zuhören unabdingbar.

Schon brachten die Kinder wunderschöne, geformte Steine an und ließen ihrer Phantasie freien Lauf und wir erzählten etwas über den "Weg der Steine". Auch die Algen wurden zur Untersuchung dazugezogen. Wir betrachten sie etwas genauer. Eine Übersicht über verschiedene Wasserpflanzen half uns, die Algen einzuordnen, so daß man sie schon an der Farbe gut erkennen kann.

Bei unserer weiteren Wanderung erzählten wir über die Kreide und ihre Fossilien, die die Kinder sehr gut kannten.

Da dieser Wandertag gleichzeitig dazu diente, Motive für den Ma1wettbewerb (der jetzt jedes Jahr laufen soll) zu sammeln, probierten wir das Kameraspiel aus. Je 2 Schüler sollten Kameramann mit Kamera darstellen und wie jeder Photograph bestimmte Motive der Umgebung aufnehmen. Dann wurde gewechselt und zum Schluß, wie ein Film, das Gesehene entwickelt. Gute Skizzen entstanden so im Freien, aber die Abschlußzeichnungen sind wesentlich beeindruckender. Herrliche Kinderzeichnungen erhielten wir von jeder Klasse und hiermit möchten wir uns auch bei allen, die mitgemacht haben, bedanken.

Die Zeit war schnell vergangen und die Kinder waren müde. Genug gewandert und erlebt für heute, so das Fazit nach vielen Wanderungen, aber wir kommen wieder !

Einen besseren Dank konnten wir nicht erwarten. So verliefen die meisten Wandertage und jede Klasse war anders und immer mußten wir umdisponieren bei schlechtem Wetter oder ähnlichen. Aber der Aufwand hatte sich gelohnt und es hat sehr viel Spaß gemacht ! Wir hoffen, daß es weitergeführt wird.

Annett Mohr


Hinweise, Kommentare und Vorschläge bitte an teschke@mathematik.hu-berlin.de

Letzte Änderung: 01.08.1998

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