Der Nationalpark Jasmund

Mitteilungsblatt des Vereins der Freunde und Förderer des Nationalparkes Jasmund e.V.

Nr.6                                                   September 1994


Mal- und Zeichenwettbewerb ÆUnser Nationalpark" 1994

Auch in diesem Jahr fand ein Malwettbewerb für die vierten Klassen aus Sassnitz und Lohme statt, ausgeschrieben vom Verein der Freunde und Förderer des Nationalparkes Jasmund.

Dem Zeichnen der Bilder in der Schule ging ein Walderlebnistag im Nationalpark Jasmund voran, ausgerichtet von den Praktikantinnen mit Unterstützung durch die Nationalparkwacht.

Begonnen haben wir die Wandertage am Wedding mit einer kleinen Einführung über unser Schutzgebiet. Es zeigte sich. daß nur wenige der Kinder bereits ein Vorwissen über die Ziele eines Nationalparkes hatten. Bekannt waren überwiegend die Verbote, nicht vom Wege abzugehen und keine Pilze zu sammeln. Bei näherem Nachfragen wußten die Kinder allerdings nicht, warum die Wege nicht ver1assen werden sollen. Das Ziel des Nationalparkes, einen möglichst naturnahen Wald zu erha1ten, erklärten wir den Kindern bei der Untersuchung von umgefallenen Bäumen und alten vermoderten Baumstümpfen. Wir haben gemeinsam die Lebewelt des Totholzes entdeckt und Käfer, Asseln und Spinnen bestimmt. In einen naturnahen Wald gehört Totholz, weil es Lebensraum für Kleinstlebewesen, aber auch Platz für Spechte und Fledermäuse bietet. Diese Aussage haben wir den Kindern hoffentlich erfolgreich vermittelt. Am Strand führte unser Weg bis hin zur Piratenschlucht, wo wir die Sage von Klaus Störtebecker erzählt haben. Weiter ging es auf dem Hochuferweg über den Sattel auf dem Hengst bis zu den Wissower Klinken. Der Hengst interessierte am meisten die zehn- bis zwölfjährigen Jungen. Da kamen viele Fragen auf: "Wie wurde der Burgwall gebaut ?" oder "Wer hat hier gekämpft ?" oder "Welche Waffen haben die Menschen früher benutzt ?" usw. Am Beispiel des Hochuferweges, an den freigelegten Wurzeln der Bäume durch Trittschäden, konnten wir nun anschaulich die Notwendigkeit, nicht vom Weg abzugehen, zeigen. Ganz unterschiedlich war dann die jeweilige Stimmung an den Wissower Klinken: während einige Klassen unbedingt zur Waldhalle laufen wollten, um dort Rast zu machen, blieben andere Kinder fast andächtig stehen und bewunderten den Ausblick. Wenn noch Zeit blieb, wurden an der Waldha11e wilde Bewegungsspiele gespielt. Dann ging es zurück zum Wedding. Die Kinder waren jetzt aufgerufen, ihre Erlebnisse bzw ein besonders schönes Erlebnis von diesem Walderlebnistag zu malen.

Einige Wochen später fand die Auswertung der kleinen Kunstwerke in der 2. Grundschule statt, Frau Gnauck stellte freundlicherweise einen Raum zur Verfügung.

Die Zeichenlehrer und -lehrerinnen und stellvertretend für den Förderverein Frau Sonnemann und Herr Lokenvitz bildeten die Jury. Eine Auswahl aus der Fülle an hübschen, mit Mühe gemalten Bildern zu treffen, fiel recht schwer.

Es wurden prämiert in der Gesamtauswahl:

1.Preis: Sebastian Dräger, Grundschule Lohme

2.Preis: Heiko Harder, 1. Grundschule Sassnitz

3.Preis: Sebastian Eiche, 3. Grundschule Sassnitz

Die Kinder konnten sich über ein Buch und eine Becherlupe freuen. In jeder Klasse wurde ein(e) Klassensieger(in) ermittelt, der Preis bestand aus einer Becherlupe.

Die Übergabe der Preise fand am Schuljahresende zur Zeugnisausgabe statt. Die leuchtenden Augen der Kinder sprachen für sich und waren Lohn für unsere Bemühungen. Wir denken und hoffen, daß wir den Kindern den Nationalpark ein Stück näher gebracht haben.

Dieser vom Förderverein unterstützte Malwettbewerb sollte unbedingt in dieser Form in jedem Jahr veranstaltet werden. So können mit der Zeit alle Jahrgänge der Schüler in Sassnitz und Lohme von uns als Nationalpark erreicht werden.


Hinweise, Kommentare und Vorschläge bitte an teschke@mathematik.hu-berlin.de

Letzte Änderung: 27.07.1998

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