Der Nationalpark Jasmund

Mitteilungsblatt des Vereins der Freunde und Förderer des Nationalparkes Jasmund e.V.

Nr.6                                                   September 1994


Von kleinen und größeren Problemen

Werte Vereinsmitglieder !

Während ich bemüht bin. für das Vorwort einen "Aufhänger" (Dreh - und Angelpunkt) zu finden, rollt vor meinem Fenster der Verkehr die Sassnitzer Weddingstraße entlang. Schon nach minutenlangem Beobachten der einander ausweichenden PKW und Wohnmobile wird offensichtlich: Mindestens drei von fünf Fahrzeugen drehen auf der Buswendeschleife am Nationalpark nur um und fahren gegebenenfalls noch über Liebknechtring oder Waldstraße - ein Weiterkommen suchend - wieder von dannen. Offenbar suchten die Insassen lediglich eine Durchfahrt (zum Königsstuhl ?), einen lauschigen Parkplatz (noch näher an der Steilküste ?), einen Stellplatz (zum Übernachten im Wald ?).

Jedenfalls ließe sich die Verkehrsbelastung in dem ansonsten ruhig gelegenen Wohngebiet spürbar senken, wüßten die Kraftfahrer über den Sackgassencharakter der Weddingstraße rechtzeitig Bescheid. Auch "kleinen Probleme" müssen wohl in einem umfassenden Verkehrskonzept der Halbinsel Jasmund bedacht werden, um Besucher des Nationalparkes nicht herumirren zu lassen und Anwohner nicht unnötig durch Motorenlärm und Abgase zu belästigen. Doch sicher gibt es derzeit weitere, größere Probleme zu lösen.

Zum Beispiel erhielt der Nationalpark jüngst von IBM ein modernes Besucherinformationssystem; aufgestellt aber wurde es zeitweilig im Jagdschloß Granitz. Denn wohin damit ? Die dafür vorgesehenen Räumlichkeiten am Königsstuhl sind noch blockiert. Der Beschluß der Sassnitzer Stadtverordneten vom November vergangenen Jahres zur künftigen Nutzung und baulichen Veränderung des Areals steht nach jüngsten Entwicklungen zunächst wohl nur auf dem Papier. Deutlich zeigen sich aber auch Schwierigkeiten, interne Vereinsvorhaben, wie sie während der Wahlversammlung beraten und beschlossen wurden, zügig zu verwirklichen.

Als Hauptmangel - wie schon in den Vorjahren - erweist sich wieder einmal der Umstand, daß es dem Vorstand und der Geschäftsführung in den Monaten zwischen März und September nicht gelang, das Ruder fest in der Hand und das Vereinsleben damit auf sicherem Kurs zu halten. Berufliche Verpflichtungen einerseits, gesundheitliche Gründe andererseits - die Kontaktmöglichkeiten in der genannten Zeitspanne blieben rar. Im Interesse der weiteren Entwicklung des Fördervereins sollten nach diesen erneuten Erfahrungen personelle Konsequenzen, von denen ich mich und meine Funktion nicht ausnehme, in Erwägung gezogen werden.

Auch die Herausgabe unseres Informationsblattes blieb von diesen Umständen nicht unberührt. Zudem erscheint es nochmals in bisheriger Form. also in aufwendiger "Handarbeit" erstellt. Die Begründung ist im Kostenvoranschlag der Druckerei zu suchen: Die Drucklegung würde erhebliche Vereinsmittel verschlingen. Deshalb halten Vorstand und Redaktionsbeirat es für angemessen, die Mitglieder über die künftige Verfahrensweisen, sprich: über die Verwendung finanzieller Mittel dieser Größenordnung, entscheiden zu lassen.

Ihr Dr. Reinhard Bülte


Hinweise, Kommentare und Vorschläge bitte an teschke@mathematik.hu-berlin.de

Letzte Änderung: 27.07.1998

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