Der Nationalpark Jasmund

Mitteilungsblatt des Vereins der Freunde und Förderer des Nationalparkes Jasmund e.V.

Nr.7                                                   Januar 1995


WAS MAN EINSCHLAGEN KANN

Werte Vereinsmitglieder !

Wer denkt bei der gewählten Überschrift nicht zunächst an Weihnachtsbäume, die auch 1994 in großer Zahl eingeschlagen, geschmückt und nach den Festtagen wieder verworfen wurden.

Mancher von ihnen kehrte vertrocknet und entnadelt dorthin zurück, wo er als zeitweiliger, gewollt - geduldeter Unter- und Zwischenwuchs seine Wachstumszeit verbracht hatte : in die Stubnitzwälder. Was an diesem Kreislauf hervorhebenswert ist ? Nun, zumindest, der Umstand, daß einheimische Weihnachtsbaumfans für kurze Zeit ein Stückchen Nationalpark mit nach Hause nehmen konnten .. und dabei sogar gelegentlich vom Wanderweg abweichen durften. Oder denkt man bei der Überschrift an die Zwillingsbuche ?

Als sie kürzlich krankheitshalber gefällt wurde, stahlen sich in das eine oder andere Auge von Zuschauern sogar vereinzelt Tränen: fiel doch mit ihr ein Monument, das auf so gut wie keiner Wanderkarte als natürlicher Punkt der Landschaft mehr fehlte.- Nun, der Stumpf bleibt als Altar für Wanderpredigten erhalten. Und Buchennachwuchs ist bereit gesetzt, vielleicht wird wieder ein Zwilling daraus. Auch entlang des Hochuferweges ist eingeschlagen worden. Um den Wanderweg sicherer zu machen, wurden durch das Forstamt Werder links und rechts des Weges jene Stämme entfernt, die beim nächsten Sturm garantiert zur Unfallquelle geworden wären. Nun läßt sich ab Waldhalle wieder trefflich marschieren, und in Ansätzen ist auch sehon die neue Brüstung am Steilufer fertig: massiv aus behandeltem Stanqenhölzern und hier und dort ein paar Meter landeinwärts gelegen, da der Zahn der Zeit (Steilufererosion) seit der vorangegangenen Ausbesserung des Geländers doch arg genagt hatte. An dieser Stelle könnte man bei der Überschrift natürlich auch an blinde Zerstörungswut, an mutwillige Beschädigungen denken. Ja, leider haben auch solche Vorfälle zur Notwendigkeit geführt. die Brüstungen zumindest an den gefährlichen Stellen auszubessern. Und wer mal ein paar Kilometer weiter bis zur Schaabe fährt. wird feststellen, daß das verwendete Material gar nicht fest genug sein kann :

Das begrenzende Stangenholz an fast allen Strandzugängen ist leider - weil die Stangen im Vertrauen auf die Vernunft des Menschen zu lang und zu dünn gewählt wurden - bereits wieder zerstört. Schließlich kann man auch einen Weg, einen Kurs einschlagen.

Ob unser Weg der richtige war, ob sich der eingeschlagene Kurs präzisieren läßt, darüber wollen wir uns auf unser Versammlung im Februar verständigen. Die Einladungen gehen Ihnen noch zu. Für das Jahr 1995 wünsche ich allen Vereinsmitgliedern Erfolg. Gesundheit und persönliches Wohlergehen.

Ihr Reinhard Bülte


Hinweise, Kommentare und Vorschläge bitte an teschke@mathematik.hu-berlin.de

Letzte Änderung: 18.07.1998

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